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Was ist der Sinn eines Philosophiestudiums? 
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Philosophische Grundlagen

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eine Druckerei Darf man eine klare und eindeutige Antwort erwarten? Warum wird diese Anfrage gestellt? Welche Art von Leidenschaften werden verfolgt? Handelt es sich um eine Anfrage nach Informationen? Welches Fachwissen - Genetiker, Neurowissenschaftler, Linguisten, Historiker oder Psychologen - wäre nützlich? Handelt es sich um eine Orientierungsfrage, von deren Beantwortung sich die Fragesteller Klarheit über ihre eigene Situation erhoffen? - Dies ist unbestreitbar.  "Was ist der Mensch?" ist eine Frage, die gestellt wurde, um signifikante Aussagen über den Menschen als Ganzes zu erhalten.  Es geht um das Wesen des Menschen.

Terracotta soldiers

Der Vergleich des Menschen mit dem Tier ist seit der Antike eine gängige Denkfigur.  Nach Aristoteles ist der Mensch das einzige Lebewesen, das Vernunft und Sprache besitzt.  Er stellte unmissverständlich fest, dass Tiere ihre Gefühle mitteilen können und dass sie ihre Handlungen durch Signalübertragung koordinieren.  Die menschliche Sprache unterscheidet sich jedoch in Bezug auf die syntaktische Struktur, die logischen und semantischen Funktionen drastisch von den lebendigen Äußerungen anderer Tiere.  Ein Löwe hat die Fähigkeit zu brüllen.  Aber er kann nicht sagen: "Ich brülle gerade nicht. "

Die tierische Intelligenz wird in der Regel von der Vernunft oder dem Geist unterschieden, so die Tradition.  Der Mensch gilt als den anderen Tieren überlegen, weil er ein rationales Wesen ist.  Mathematik und Logik sind mit ihren abstrakten Begriffen und formalen Verfahren, die es ermöglichen, zeitlose Wahrheiten zu formulieren, großartige Beispiele für menschliche Geistesleistungen.

Die klassische Philosophie hat dagegen nie konsequent behauptet, der Mensch sei die Krone der Schöpfung und der Maßstab, an dem alle Dinge gemessen werden.  Der Mensch hingegen wird seit der Antike als ein mangelhaftes Wesen beschrieben. Wenn er geboren wird, ist er nackt, zerbrechlich und nicht in der Lage, sich selbst zu versorgen; er ist für den Rest seines Lebens auf den Unterhalt und die Pflege seiner Eltern angewiesen was ist der mensch philosophie.  Der Mensch ist nicht nur körperlich schwach, sondern auch machtlos gegenüber natürlichen und potenziellen Angreifern, da es keine künstlichen Geräte und Waffen gibt.  Er lässt sich in seinem Handeln nicht ausschließlich von Impulsen leiten, sondern in erheblichem Maße auch von Gedanken, Überlegungen und Urteilen.  Der Mensch ist sich bewusst, dass er untergehen wird.  Diese Erkenntnis führt zu einer ambivalenten Distanz zur Welt und zu sich selbst, wie sie bei anderen Lebewesen kaum zu finden ist.

Die Biologie und die Neurologie haben in letzter Zeit bedeutende Fortschritte gemacht.  Nach Ansicht der Materialisten und Naturalisten sollten alle Aussagen über den Menschen auf naturwissenschaftlich belegbare Aussagen reduziert werden.  Da wissenschaftliche Erklärungen oft als die einzigen zuverlässigen Informationsquellen gelten, werden Ideen, die nicht wissenschaftlich untermauert sind, als Spekulation, Metaphysik oder Aberglaube abgetan.  Das mag übertrieben dramatisch sein, aber viele der klassischen Theorien über den Geist und die Vernunft sind inzwischen verworfen worden.  Wenn heutzutage der Begriff "Psyche" oder "Seele" verwendet wird, wird die Idee einer immateriellen oder ewigen Seele fast nie erwähnt.  Nach materialistischer oder naturalistischer Auffassung sind psychische oder mentale Ereignisse entweder bestimmten physikalischen Phänomenen gleichzusetzen oder werden kausal durch physikalische/neuronale Prozesse gesteuert.

griechischer philosoph der antike

Die Wirksamkeit der neurowissenschaftlichen Erklärungen sowie die Begeisterung für ihre medizinische und technologische Anwendung sind jedoch allzu oft mit philosophisch problematischen Überzeugungen verbunden.  Manche Anhänger der Neurowissenschaften glauben, dass ihr Gehirn ihr Ich ist.  Aus philosophischer Sicht ist eine solche Überzeugung ein semantischer Fehler, ein klassischer Kategorienfehler.  Der Ausdruck "Ich" wird nicht verwendet, um sich auf ein bestimmtes Organ im menschlichen Körper zu beziehen.  Es ist möglich, dass es keine "Ich"-Gedanken gäbe, wenn der Denker kein Gehirn hätte.  Es gibt jedoch kein stichhaltiges Argument dafür, ihr Ich mit dem Gehirn in Verbindung zu bringen.  Die Behauptung, das Ich sei ein Objekt in der Welt, ist ein schwerer begrifflicher Fehler.  Das Pronomen "Ich" wird verwendet, um sich auf den Sprecher zu beziehen.  Und das Ich ist so etwas wie der Subjektpol der Erfahrung, der niemals vollständig und endgültig als Objekt verstanden werden kann.

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